vServer: Ade Strato, hallo netcup!
Ich leiste mir schon seit einer halbe Ewigkeit einen kleinen virtuellen Server, der für mich Secondary DNS spielt und auf den ich meine duplicity-Backups lege. Das Ding muss nicht viel können, mein Bedarf an Backup-Space liegt bei <10GiB, und so ein authoritativer DNS-Server braucht ja kaum Leistung.
Aber eine Sache muss passen: Ich will, sobald das Ding gestartet ist, die
Kontrolle darüber haben. Und genau das hatte ich bei
Strato einfach nicht: Deren
Produkte basieren laut Webseite alle auf Virtuozzo, und
während das alleine noch nichts schlechtes ist, hat Strato hier einfach für
meinen Geschmack ein paar Böcke zuviel geschossen: Das fing damit an, dass nach
einer Paketinstallation schon gerne mal ein oder zwei Files aus dem Paket nicht
vorhanden waren (ja, updatedb
-Cronjob, Du bist gemeint, mein Puppet legt
cron.daily
eh auf nicht-default-Zeiten, also warum darf ich Dich nicht
ausführen?). Einmal haben sie sich auch, als irgendeine Schwachstelle mit bash
gerade aktuell war, anscheinend einfach so die System alle angeschaut und dann
Warnmails verschickt, die einen zum Upgrade aufgefordert haben - auch, wenn man
das schon lange erledigt hatte. Und dann, auch wenn das nur ein kleiner Grund
war: Die Performance war einfach grottenschlecht.
Der Anbieter, bei dem ich jetzt heimisch geworden bin, nennt sich
netcup. Von den Preisen her schenkt sich das
zu Strato nicht viel, nur die Kündigungsfrist ist halt drei statt einen Monat
lang. Aber bei dem Kleingeld kann man das verschmerzen. Dafür haben die gleich
beim Bestell-Prozess schon einen guten Eindruck gemacht: Bestellung abgegeben,
schriftliche(!) Einzugsermächtigung hin geschickt. Kaum fertig klingelte mein
Telefon, ein Mitarbeiter von deren Servicedesk ist dran, stellt mir ein paar
Verifikationsfragen. Sehr professionelles Auftreten, das hat mich wirklich
beeindruckt. Der Server war dann 20 Minuten später bereit. Noch schnell das
richtige Image drauf installieren, Puppet ausführen (und zwei kleine Bugs fixen,
weil das halt kein KVM ist, welches ich installiere), fertig. Danach dann noch
die DNS-Einstellungen für alle betroffenen Domains angepasst (bzw. den Leuten,
die bei mir Secondaries haben, Bescheid gesagt) und via Puppet eine neue
duplicity
-Konfiguration verteilt. Hat alles in allem nicht mal zwei Stunden
gedauert.
Eine Sache, die ich vorher nicht wusste: netcup hostet seine Maschinen
anscheinend auf qcow2
-Images. Jetzt wäre mein erster Impuls, da einfach einmal
die Festplatte vollzuschreiben, damit ich nachher kein Gewese mehr um
Block-Allokation im Sparse-Image habe (man sieht im netcup-Webinterface, wie
groß das Image der eigenen Maschine ist, daher ist klar, dass es thin alloziert
ist). Damit würde ich dann natürlich allen reservierten Speicher belegen und
wäre gar nicht so nett. Weil ich aber nett sein wollte habe ich das bleiben
gelassen - na ja, deswegen, und weil ich einen interessanten Cronjob gefunden
habe: Einmal pro Tag wurde hier ein fstrim
auf /
ausgeführt. Stellt sich
raus: Man kann aus einem KVM-Gast heraus via TRIM sagen, welche Blöcke man
freigeben möchte, und das Host-OS kann die dann im Image freigeben. Das ist echt
abgefahren :-D
TL;DR: Ich kann netcup nur sehr empfehlen.